
KJV Nördlingen
Vortrag zu „Artenschutz mit der Falle“ und kontroverser Austausch zum WiesenbrÜterschutz
„Natur- und Artenschutz mit Falle und Revier-Kunstbau“: Diese Überschrift war
zugleich die einleitende Frage des Referenten, Revierjagdmeister Rupprecht Walch:
Natur- und Artenschutz- können wir Jäger das überhaupt? Ja, das können wir!
Wie, das erklärte der Berufsjäger des Fürstlichen Hauses zu Oettingen-Spielberg in
seinem knapp zweistündigen Vortrag mit anschaulichen Bildern und vielen Tipps und
Tricks für die Praxis.
Zur Veranstaltung hatten KJV Donauwörth und KJV Nördlingen gemeinsam in die
Bäldlesschwaige nach Tapfheim eingeladen. Das Seminar am Sonntag morgen war
mit rund 30 Revierinhabern, Jägerinnen und Jägern sehr gut besetzt.
Im Anschluss an den Vortrag gab es Diskussionsbedarf: So stimmten sich die
Jagdpächter und Jäger der Reviere mit Brachvogelvorkommen mit den
Projektkoordinatoren Anton Burnhauser und Günther Stark von der Regierung von
Schwaben ab: Das „Biodiversitätsprojekt Wiesenbrüterschutz“ zur Sicherung der
Restvorkommen des Großen Brachvogels in Schwaben war 2020 durch die
Regierung von Schwaben initiiert worden. Es legt einen wesentlichen Schwerpunkt
auf die Reduzierung der Fressfeinde des Großen Brachvogels und
seiner Gelege.
Dies gehe aber nur mit einer engen und guten Zusammenarbeit mit der Jägerschaft,
so die Ralf Stoll, Vorsitzender des KJV Nördlingen. Daher wurden mit der Regierung
Sachstände ausgetauscht, Voraussetzungen für ein erfolgreiches
Prädationsmanagement besprochen und Lösungsansätze diskutiert - zeitweilig auch
kontrovers. Es seien noch einige Hürden zu nehmen, um beim Wiesenbrüterschutz
effektiver und erfolgreicher zu werden:
„Da die Zeit drängt, lässt sich nur hoffen, dass Ideologie und Bürokratie nicht zusätzliche Feinde des Großen Brachvogels werden“
,so Ralf Stoll mit Blick auf die teils sehr unterschiedlichen Lösungsansätze und
Wahrnehmungen von Jägern, Landwirten und Naturschutzvereinen. (sam/sto)